Gemeindeversammlung am 23. März 2025

Herzliche Einladung zur Gemeindeversammlung am 23. März 2025 nach dem Gottesdienst im Gemeindehaus der Ev. Kirchengemeinde Flammersfeld.

Die Tagesordnung umfasst folgende Punkte:

Top 1    Stand der Fusion der 3 Kirchengemeinden

Top 2    Aufhebung der jetzigen Kirchengemeinden 

Top 3    Information über den Wechsel des Vorsitzes im Presbyterium

Top 4    Stand Erhaltungsmaßnahmen am Kirchturm – Auswirkungen durch die Fusion

Top 5    Verschiedenes – Fragen aus der Versammlung

Andacht in der Passionszeit: Seid getrost, ich habe die Welt überwunden.

„Das habe ich mit euch geredet, damit ihr in mir Frieden habt. In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.“ (Johannes 16, 33)

Dieser Vers fasst die Abschiedsreden Jesu zusammen. Er bereitet seine Jünger auf seinen schmerzlichen Abschied vor. Wie ein guter Vater erklärt er ihnen, wie sie ihr Leben weiterführen sollen, wenn er nicht mehr bei ihnen ist.

Bis jetzt hatten die Jünger auf den sichtbaren Jesus vertraut. Schritt für Schritt waren sie ihm gefolgt. Er war immer bei ihnen gewesen. Der enge Kreis der Jünger war von seinem Wesen und seinen Worten gleichermaßen fasziniert. Jesus war ein Freund des Lebens und ergriff Partei für die Schwachen und Armen in der Gesellschaft. Bei ihm stimmten Wort und Tat überein. Was er sagte, das tat er auch. So entwickelte sich ein tiefes Vertrauen zwischen Jesus und seinen zwölf Jüngern.

Jesus befürchtete zu Recht, dass seine Jünger nach seinem Tod am Kreuz in Verzweiflung geraten, sich allein und orientierungslos fühlen würden. Deshalb bereitete er sie darauf vor, nach seinem Weggang ein selbstständiges Leben im Glauben zu führen. Sie sollten beginnen, mit seinem Vater, dem unsichtbaren Gott, zu reden. Sie sollten dem unsichtbaren Heiligen Geist, dem Tröster, folgen. Doch alles Unsichtbare ist schwer zu erfassen und zu glauben. Diese Not im Glauben erkannte Jesus unter den Seinen.

Darum versprach er ihnen, einen anderen Tröster zu senden, und lehrte sie, dass sie Gott, den Vater, in seinem Namen um alles bitten dürften. Gott würde sie nicht allein lassen, sondern bei ihnen sein und sie in der Wahrheit leiten – ähnlich wie eine Mutter ihr Kind begleitet: unsichtbar, aber dennoch in enger Gemeinschaft. Der Heilige Geist würde ihnen dabei helfen.

Das war für die Jünger zu viel. Sie konnten nicht begreifen, was Jesus ihnen sagte. Sie ahnten nicht, dass sie zu Zeugen und Aposteln Jesu Christi werden sollten. Aus einst Hörenden sollten Missionare werden, die das Evangelium vielerorts verkündigten. Die Zusage Jesu, dass sie in ihm Frieden finden und keine Angst haben mussten, konnten sie nicht verstehen.

„In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.“

Jesus leugnete nicht, dass die Jünger Angst haben würden. Dennoch wollte er sie nicht aus der Welt nehmen, sondern als Zeugen und Evangelisten in die Welt senden. Noch war er nicht gekreuzigt und auch nicht auferstanden, und doch sagte er: „Ich habe die Welt überwunden.“ In seinen Abschiedsreden sprach er über Kreuzigung und Auferstehung, als seien sie bereits vollendet.

Gerade das bereitete den Jüngern die größten Schwierigkeiten. Sie konnten nur glauben, wenn sie etwas mit eigenen Augen gesehen hatten: wenn Jesus Wunder tat, den Sturm auf dem See stillte, Menschen heilte oder 5.000 Menschen speiste.

Christus im Sturm auf dem See Genezareth (Rembrandt)
Christus im Sturm auf dem See Genezareth (Rembrandt)

„Seid getrost, ich habe die Welt überwunden.“

Wir können uns an dieser Verheißung Jesu festhalten. Wir selbst können die Welt nicht überwinden, nicht alles ins Lot bringen – aber wir können darauf vertrauen, dass Jesus die Welt überwunden hat.

In der Welt haben wir Angst, aber wir dürfen getrost sein, weil Jesus letztendlich der Herr über die Welt ist. In ihm können wir Frieden finden, egal was auch kommen mag. Vieles kann uns belasten und traurig machen, aber wir dürfen gewiss sein: Jesus hat uns seine Verheißung gegeben. Er spricht: „Ihr werdet traurig sein, doch eure Traurigkeit soll in Freude verwandelt werden.“

Amen.


Gebet

Gott, unser Vater, wir schauen auf den Weg, den dein Sohn Jesus gegangen ist. Wir sehen auf sein Kreuz und erkennen das Heil, das uns durch seinen Gehorsam zuteil wurde.
Du hast Jesus Christus zur Erlösung aller Menschen gesandt, und wir begreifen dies als Geheimnis deiner Liebe zu uns.
Herr Jesus Christus, dein Kreuzweg schenkt uns Weite. Dein Leiden tilgt unsere Schuld. Dein Sterben schenkt uns Leben.
Hilf uns, an die Liebe zu glauben, die alles verwandeln kann. Schenke uns ein mitfühlendes Herz, das Not erkennt, Hilferufe hört und Unrecht beim Namen nennt.
Lehre uns in diesen Tagen neu, deinen Kreuzweg zu betrachten, dein Leiden zu verstehen und dein Sterben dankbar anzunehmen.

Amen.

Pfarrer Karsten Matthis

Gott und die Welt – „Altersarmut in ländlichen Räumen“

Am Dienstag, 11. März 2025 um 19 Uhr im Gemeindehaus in Flammersfeld

Altersarmut: Ein Thema, das wie kaum ein anderes mit der Sorge um die zukünftige finanzielle Sicherheit verknüpft ist. In den letzten Jahren haben Diskussionen über Rentenlücke und Altersvorsorge immer mehr an Bedeutung gewonnen. Vor allem in ländlichen und abgelegenen Gebieten wächst die Zahl der Betroffenen. Der demographische Wandel und der bevorstehende Ruhestand der geburtenstarken Jahrgänge verstärken das Problem zusätzlich.

In ländlichen Regionen, fernab der großen Städte, ist die Altersarmut besonders stark zu spüren. Eine alternde Bevölkerung, niedrige Geburtenraten und die Abwanderung junger Menschen prägen das Leben der älteren Generation auf dem Land. Doch wie erleben die Betroffenen selbst diese Altersarmut? Wer ist besonders betroffen? Und was können Gemeinden, Dorfgemeinschaften und Kirchengemeinden tun, um die Lebenssituation älterer Menschen zu verbessern?

Nils Kulpe hat sich im Rahmen seiner Masterarbeit intensiv mit diesen Fragen beschäftigt. Durch Einzelinterviews mit Betroffenen konnte er wertvolle Erkenntnisse über die Altersarmut in ländlichen Gebieten gewinnen. Am 11.03.2025 um 19 Uhr präsentiert er einige Ergebnisse seiner Arbeit im Rahmen der Vortragsreihe „Gott und die Welt“ im Gemeindesaal der Ev. Kirchengemeinde Flammersfeld.

Passionszeit: Erschrecken über das Leiden Christi

In der Passionszeit bedenken Christinnen und Christen das Leiden Jesu. Die Ereignisse der letzten Lebenstage Jesu von Nazareth haben für gläubige Menschen eine zentrale heilsgeschichtliche Bedeutung.

Das Wort „Passion“ stammt aus dem Lateinischen und bedeutet übersetzt so viel wie „leiden, erleben oder durchstehen“.
Wie in den weltweiten katholischen und orthodoxen Kirchen nehmen sich auch evangelische Christinnen und Christen in dieser Zeit noch bewusster als sonst im Jahr eine Auszeit für Besinnung und Gebet. Dies kann in Passionsgottesdiensten, Andachten oder bei einer privaten Meditation geschehen.

Die Evangelisten erzählen…

In Jerusalem, so lesen wir bei den vier Evangelisten, spitzten sich die Geschehnisse vor dem Passahfest zu: Jesus warnte vor dem Kommen des Endes der Welt und prophezeite die Zerstörung des Tempels. Seinen nahen Tod sagte er voraus (Joh 16,16ff). Seine Jünger verstanden ihn nicht und ahnten nicht, dass sein Weg ans Kreuz führen würde. Die Evangelisten berichten übereinstimmend, dass die Schriftgelehrten dem Mann aus Nazareth nach dem Leben trachteten. Zu groß war ihr Zorn über Jesu Worte, die sie als Kritik an ihrer religiösen Praxis begriffen.

Im Garten Gethsemane kommt uns Jesus ganz nahe, da er zerbrechlich und ängstlich erscheint. Er hofft, dass der bittere Kelch des Leidens an ihm vorübergehen möge (Lk 22,42). Hier verhält er sich ganz menschlich, seine Göttlichkeit bleibt im Verborgenen. Jahr für Jahr erschrecken wir darüber, wie Jesus verspottet, gefoltert und gekreuzigt wird.

© Peter Bongard / fundus-medien.de

Spirituelle Impulse

Neben dem traditionellen Fasten in der siebenwöchigen Passionszeit zwischen Aschermittwoch und Karfreitag verzichten Christinnen und Christen bewusst auf bestimmte Dinge wie Süßigkeiten, Fleisch, Alkohol oder das Autofahren. Verschiedene Aktionen in der Passionszeit stoßen nicht nur auf Interesse – wie die Initiativen „Klimafasten“ oder die Fastenaktion „7 Wochen ohne“ –, sondern motivieren viele Christinnen und Christen zum Mitmachen.

Die Geschehnisse der Passionszeit haben die Menschen immer in ihren Bann gezogen. Die Auseinandersetzung mit den letzten Lebensstunden Jesu, insbesondere mit seinem Leiden am Kreuz, erschreckt viele. Die Passion Jesu hat viel künstlerische, musikalische und literarische Kreativität hervorgebracht. Denken wir an Bachs Matthäus-Passion oder an Lukas Cranachs Holzschnitte und Gemälde. Der gefolterte Christus ist auch ein Motiv in der modernen Malerei.

Die Zeit der Passion führt Christinnen und Christen immer wieder vor das Angesicht Gottes. Sie führt zur Bibellese, zum Gebet und zur Meditation, aber auch zur Reflexion über das eigene Leben und Handeln. Eine ernste und stille Zeit, die uns bewegt, über Tod und Auferstehung Jesu Christi nachzudenken.

Ich wünsche Ihnen eine gute und erfüllte Passionszeit!

Karsten Matthis, Pfarrer

Weltgebetstag – „wunderbar geschaffen“

Ökumenischer Gottesdienst 7. März 2025 um 15 Uhr in der Ev. Kirche in Flammersfeld

Zum Weltgebetstag 2025 von den Cookinseln

Christinnen der Cookinseln – einer Inselgruppe im Südpazifik, viele, viele tausend Kilometer von uns entfernt – laden ein, ihre positive Sichtweise zu teilen: wir sind „wunderbar geschaffen!“ und die Schöpfung mit uns.

Ein erster Blick auf die 15 weit verstreut im Südpazifik liegenden Inseln könnte dazu verleiten, das Leben dort nur positiv zu sehen. Es ist ein Tropenparadies und der Tourismus der wichtigste Wirtschaftszweig der etwa 15.000 Menschen, die auf den Inseln leben.

Ihre positive Sichtweise gewinnen die Schreiberinnen des Weltgebetstag-Gottesdienstes aus ihrem Glauben – und sie beziehen sich dabei auf Psalm 139. Trotz zum Teil auch problematischer Missionierungserfahrungen wird der christliche Glaube auf den Cookinseln von gut 90% der Menschen selbstverständlich gelebt und ist fest in ihre Tradition eingebunden. Die Schreiberinnen verbinden ihre Maorikultur, ihre besondere Sicht auf das Meer und die Schöpfung mit den Aussagen von Psalm 139. Wir sind eingeladen, die Welt mit ihren Augen zu sehen, ihnen zuzuhören, uns auf ihre Sichtweisen einzulassen.

Die Christinnen der Cookinseln sind stolz auf ihre Maorikultur und Sprache, die während der Kolonialzeit unterdrückt war. Und so finden sich Maoriworte und Lieder in der Liturgie wieder. Mit Kia orana grüßen die Frauen—sie wünschen damit ein gutes und erfülltes Leben.

Nur zwischen den Zeilen finden sich in der Liturgie auch die Schattenseiten des Lebens auf den Cookinseln. Es ist der Tradition gemäß nicht üblich, Schwächen zu benennen, Probleme aufzuzeigen, Ängste auszudrücken. Selbst das große Problem der Gewalt gegen Frauen und Mädchen wird kaum thematisiert. Expert*innen bezeichnen die häusliche und sexualisierte Gewalt als „most burning issue“. Auch die zum Teil schweren gesundheitlichen Folgen des weit verbreiteten massiven Übergewichts vieler Cookinsulaner*innen werden nur andeutungsweise in der Liturgie erwähnt.

„wunderbar geschaffen!“ sind diese 15 Inseln. Doch ein Teil von ihnen – Atolle im weiten Meer- ist durch den ansteigenden Meeresspiegel, Überflutungen und Zyklone extrem bedroht oder bereits zerstört. Welche Auswirkungen der mögliche Tiefseebergbau für die Inseln und das gesamte Ökosystem des (Süd-)pazifiks haben wird, ist unvorhersehbar. Auf dem Meeresboden liegen wertvolle Manganknollen, die seltene Rohstoffe enthalten und von den Industrienationen höchst begehrt sind. Die Bewohner*innen der Inseln sind sehr gespalten, was den Abbau betrifft – zerstört er ihre Umwelt oder bringt er hohe Einkommen.

Welche Sicht haben wir, welche Position nehmen wir ein – was bedeutet „wunderbar geschaffen!“ in unseren Kontexten? Was hören wir, wenn wir den 139. Psalm sprechen?

(2902 ZmL) Weltgebetstag der Frauen – Deutsches Komitee e. V

Sie sind herzlich eingeladen, am Freitag, 7. März 2025 zum ökumenischen Weltgebetstag-Gottesdienst in der Ev. Kirche in Flammersfeld gemeinsam mit der Kirchengemeinde St. Antonius aus Oberlahr und mit anschließendem Kaffeetrinken.

Einladung zum nächsten Männerfrühstück

am Samstag, den 24. Mai 2025 mit Landrat Dr. Peter Enders im Gemeindehaus in Flammersfeld zum Thema „In Verantwortung vor Gott und den Menschen.

Bitte melden Sie sich im Gemeindebüro (flammersfeld@ekir.de oder 02685-242) an, damit wir besser planen können.

Artikel im AK-Kurier zu Gott und die Welt, „Von der Kartoffel zum Metall“

am Dienstag, den 04.02.2025 begann die diesjährige Gesprächsreihe Gott und die Welt mit dem Thema „Von der Kartoffel zum Metall“ mit Referent Lars Kober, Dipl. Verwaltungswirt, Leiter der Wirtschaftsförderung Kreis Altenkirchen. 

Wir freuen uns sehr, dass der AK-Kurier darüber berichetet hat. Zu dem sehr interessanten Artikel von Klaus Köhnen gelangen Sie hier:

https://www.ak-kurier.de/akkurier/www/artikel/152301-flammersfeld-laedt-zur-diskussion—gott-und-die-welt–startet-mit-wirtschaftsthemen

Erfolgreiches Jahr für die Männerarbeit im Kirchenkreis Altenkirchen

Die Männerarbeit im Evangelischen Kirchenkreis Altenkirchen blickt auf ein äußerst erfolgreiches Jahr 2024 zurück. Nach den Einschränkungen der Pandemie haben sich die Teilnehmerzahlen inzwischen vollständig erholt, und die Angebote erfreuen sich wieder großer Beliebtheit. Unter der Leitung des Synodalbeauftragten Thorsten Bienemann zeigt sich die Männerarbeit vielfältig, aktuell und gesellschaftlich relevant.

Mit einem breiten Spektrum an Themen und Formaten erreicht sie Männer in unterschiedlichen Lebenssituationen. Besondere Schwerpunkte lagen im vergangenen Jahr auf der Mehrgenerationen-Arbeit, dem ganzjährig stattfindenden Männerfrühstück, den Zaungesprächen und dem Pilgerweg rund um Daaden. Vor allem der Pilgerweg hat sich zu einer echten Attraktion entwickelt: Pilgernde aus dem gesamten Bundesgebiet kommen, um die besondere Atmosphäre und die Verbindung von Natur und Spiritualität zu erleben.

Das Männerfrühstück ist ein bewährter Treffpunkt für Austausch und Gemeinschaft. In einer einladenden Atmosphäre haben Männer die Möglichkeit, über persönliche wie gesellschaftliche Themen ins Gespräch zu kommen. „Wir orientieren uns an den aktuellen Herausforderungen der Gesellschaft und den Lebensrealitäten der Männer“, betont Thorsten Bienemann. Diese Ausrichtung macht die Männerarbeit zu einem wichtigen Bestandteil des kirchlichen und gesellschaftlichen Lebens im Kirchenkreis Altenkirchen.

Auch überregional stößt die Arbeit auf große Anerkennung. Torsten Latzel, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, bezeichnete die Männerarbeit des Kirchenkreises Altenkirchen als „beispielgebend für die gesamte Landeskirche“. Er lobte, wie nah die Kirche durch diese Angebote an den Menschen sei und dabei Themen aufgreife, die sowohl relevant als auch zeitgemäß sind.

Im Jahr 2024 wurden zahlreiche Veranstaltungen erfolgreich umgesetzt, die nicht nur Raum für Gemeinschaft und Austausch boten, sondern auch für Reflexion und spirituelles Wachstum. Thorsten Bienemann, der die Männerarbeit ehrenamtlich leitet, sieht seine Rolle vor auch darin, Impulse zu geben und gesellschaftlich relevante Themen aufzugreifen. „Die Männerarbeit schafft einen geschützten Raum, in dem Männer offen über ihre Anliegen und Herausforderungen sprechen können – etwas, das in unserer Gesellschaft keine Selbstverständlichkeit ist“, erklärt Bienemann.

Hinter dem Erfolg steht jedoch nicht nur ein engagierter Leiter, sondern auch ein starkes Team sowie die Unterstützung durch öffentliche und kirchliche Partner. Dieses Netzwerk hat entscheidend dazu beigetragen, dass die Männerarbeit wachsen und neue Impulse setzen konnte.

Mit einem positiven Blick auf das kommende Jahr 2025 und zahlreichen geplanten Angeboten bleibt die Männerarbeit ein lebendiger und bedeutender Teil des Gemeindelebens im Kirchenkreis Altenkirchen.

Andacht zur Jahreslosung 2025:  Prüfet alles und behaltet das Gute! (1. Thessalonicher 5, 21)

Liebe Leserinnen und Leser,

die christliche Gemeinde zu Thessalonich, heute Thessaloniki, gründete der Apostel Paulus auf seiner zweiten Missionsreise, davon erzählt die Apostelgeschichte nach Lukas im 17. Kapitel. Den Thessalonichern schrieb Paulus wohl einer seiner ersten Briefe überhaupt. Zum Schluss seines Schreibens redet Paulus der jungen Gemeinde richtig ins Gewissen.

Vieles ist noch neu, und die innere Ordnung der frühen christlichen Gemeinde scheint noch nicht gefunden. Alle Mahnungen und Denkanstöße, die Paulus an die Christinnen und Christen richtet, sind aber bestimmt von seiner Gewissheit, dass die junge Gemeinde auf einem guten und richtigen Weg ist.

Zu den paulinischen Denkanstößen aus dem Brief an die Thessalonicher im 5. Kapitel gehört auch die aktuelle Jahreslosung 2025: Prüfet alles und behaltet das Gute! Die kleine christliche Gemeinde musste sich in einer fremden Umwelt behaupten und sich einrichten. Der Glaube an die griechisch-römischen Götter war für die Mehrheit der damaligen Gesellschaft verbindlich. Oft wurde die kleine christliche Gruppe an den Rand der Gesellschaft gedrängt und erlitt um  ihren Glauben willen Diskriminierungen. Die Mahnung des Apostels ergeht an die kleine christliche Gruppe, alles sorgfältig zu prüfen, ob es mit dem Glauben vereinbar ist. Darf man Kompromisse mit der gängigen Religion schließen? Ist es erlaubt, Steuern und Abgaben an eine heidnische Obrigkeit zu zahlen? Müssen Christen der Obrigkeit in Thessalonich stets gehorchen? Die Mahnung, alles zu prüfen, forderte die Thessalonicher heraus und fragt uns Christenmenschen im 21. Jahrhundert an. Was dient der heutigen Gesellschaft? Was ist im Einklang mit dem Evangelium und den Geboten Gottes?

Die Bibel ist kein Rezeptbuch, die auf alle politischen, moralischen und sozialen Fragen der Zeit die passenden Antworten gibt. Auch die Briefe des Apostels Paulus vermitteln uns viele Impulse für ein moralisch gutes Handeln. Aber was ist das richtige Handeln in der aktuellen Energie-, Verkehrs- und Energiepolitik? Wie kann sich ein sozialer Rechtsstaat  künftig finanzieren? Auf all diese aktuellen Fragen können die biblisch zeitgebundenen Schriften keine Lösungsvorschläge geben. Auf neuzeitliche Fragen vermitteln die biblischen Schriften keine 1:1 umsetzbaren Handlungsanweisungen.

Christenmenschen müssen sich mit vielerlei Fragen eingehend auseinandersetzen. Wissen sich auf verschiedenen Feldern der Politik, Wirtschaft, Technologie und Kultur aneignen. Die christlichen Kirchen haben sich vor moralischen Entscheidungen sachkundig zu machen, was ist dient den Menschen und wie können wir einen Beitrag zum Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen leisten? Natürlich bieten uns die Propheten, Dichter von Psalmen, Evangelisten und Autoren von Briefe viele ethische Hinweise auf der Grundlage der Gottes- und Nächstenliebe. Dennoch in einzelnen ethischen Fragen muss geprüft werden, was das Gute und aktuell Gebotene ist. Ganz schön fordernd! Prüfet alles, behaltet das Gute! Ein hoher Anspruch an Christenmenschen!

Ihnen wünsche ich auch im Namen der Kirchengemeinde Flammersfeld ein gesegnetes und gutes Jahr 2025!

Karsten Matthis, Pfarrer

Andacht zum Advent zu Matthäus 11, 2-6

 „Eine Frage und eine Antwort“,

Liebe Leserinnen und Leser,

 Bist Du es, der da kommen soll, oder sollen wir auf einen anderen warten?“ lässt der Täufer Johannes über Freunde Jesus fragen. Im Gefängnis ausharrend seine mögliche Hinrichtung vor Augen, gerät Johannes ins Grübeln. Zwar hat er viele Jünger gewonnen und zahlreiche Menschen getauft, aber nun ist er in Haft und kann nichts mehr tun. König Herodes Antipas hatte ihn inhaftiert, weil Johannes offen Kritik an seiner Herrschaft geübt hatte.

Johannes hat von den Worten Jesu und seinen Taten gehört und wartet nun voller Erwartung auf das, was Jesus weiter unternehmen wird. Er resigniert nicht, sondern er ist voller Spannung und wendet sich über seine Anhänger an Jesus, denn Johannes ist sich nicht sicher: Ist Jesus tatsächlich der erwartete Messias?

Die Zeit im Advent erinnert uns daran, dass die Frage, ob Jesus der Kommende, der Christus, der Messias ist, noch immer eine offene Frage ist. Die christlichen Gemeinden weltweit warten auf seine Wiederkunft auf Erden.

Wer sich zum Christentum bekennt, geht nicht auf Nummer sicher, sondern beginnt ein Experiment und geht ein Wagnis ein. Dieses Wagnis tragen wir mit den Menschen der frühen christlichen Gemeinden gemeinsam, die auf eine rasche Wiederkehr Jesu noch zu ihren Lebzeiten hofften. Wir leben im Jahr 2024 zwischen den Zeiten, zwischen dem Angekommen sein und der Wiederkehr Jesu.

Unser Glaubensbekenntnis, das Jesus der Christus ist, ist kein Besitz, auf dem wir in Ruhe ausruhen können, sondern stellt eine Hoffnung dar. Wie die Freunde des Johannes sind wir dazu aufgerufen, zu hören und zu beobachten. Wir sollen auf die alttestamentlichen Prophezeiungen hören, ob sie tatsächlich von Jesus geboren zu Bethlehem-Efrata erzählen. Wir sollen die Gute Nachricht von Christus hören und sehen, ob es die Welt verändert, und eine Vorahnung auf das Reich Gottes eröffnet.

Die Antwort, die Jesus dem Täufer Johannes übermitteln lässt, ist kein klares wie etwa: „Ja, ich bin der lang ersehnte Messias“ sondern wir sollen selbst hören und sehen, ob seine Botschaft die Welt verändert und eine Vorahnung auf das Reich Gottes verheißt. Jesu Antwort schließt mit einer Seligpreisung, ein: „Selig, wer sich nicht an mir ärgert.“  Jesus rechnet damit, dass es Gründe geben mag, sich an ihm zu ärgern, vielleicht weil er manche Erwartungen und Wünsche , die wir haben, nicht einfach so erfüllt; oft andere Wege geht, als wir sie uns erhofft haben.

Jesus verspricht uns, dass wir nicht enttäuscht werden, nicht blamiert dastehen, wenn wir ihm vertrauen. Glauben heißt Vertrauen wagen, dass er, unser Heiland es gut mit uns meint und die Welt kommen wird, um sie zu erlösen. Und so wir bitten beständig in der Adventszeit: „Dein Reich komme….“

Ihnen wünsche ich eine frohe und gesegnete Adventszeit!

Karsten Matthis, Pfarrer